Zwischenstand im November 2020

Es war ein paar Wochen still um Diani Pamoja. Die Stille wollen wir gerne brechen und versuchen, euch die touristische Situation vor Ort ein wenig zu schildern. 

Nachdem die Grenzen seit Anfang August wieder geöffnet sind, hat sich das zarte Tourismuspflänzchen nur sehr langsam erholt. Die ersten Hotels haben im August eröffnet und weitere folgten nach und nach. In den Monaten August und September hat man etliche lokale Touristen zählen können, jedoch sehr wenige Besucher aus dem Ausland. Seit Anfang Oktober haben wir etwas mehr Besucher aus dem Ausland – viele, die hier auch überwintern. Der lokale Tourismus boomt etwas, was dazu geführt hat, dass mittlerweile fast alle Hotels und auch Restaurants wieder geöffnet sind. Vor allem an den Wochenenden ist Diani relativ gut besucht. Mit Sonderangeboten und Flug- bzw. Zug-Kombinationen von Nairobi werden die Reisewilligen erreicht und „staycation“ scheint für viele ein neues Zauberwort zu sein. Dies hat dazu geführt, dass viele Mitarbeiter wieder zurück an ihre Arbeitsplätze konnten. Nicht immer mit 100 %, oft auch mit reduzierter Arbeitszeit. Aber die Gehälter kommen dementsprechend und die akute Not ist gelindert.

Wir haben nun abgewartet, ob der Trend auch in den November überschwappt und bis jetzt scheint dies, wenn auch etwas abnehmend, der Fall zu sein. Diani Pamoja hatte sich auf die Fahne geschrieben, wegen des Wegfalls des Tourismus Hilfe zu leisten. Im Moment ist dieses aus unserer Sicht nicht mehr unbedingt notwendig. Der Tourismus ist im Moment besser als zur Regenzeit. Die Beach Operator machen weniger Umsatz als üblich und manche Safariunternehmen haben keinen Umsatz. Dafür boomt die Baubranche, in der viele auch vorübergehend Beschäftigung gefunden haben. An vielen Ecken entstehen neue Häuser und Apartments. 

Natürlich gibt es immer noch Familien, die Unterstützung benötigen. Aber die Masse, wie es von April bis September noch war, ist es eben im Moment nicht mehr. Wir haben uns nun Gedanken darüber gemacht, wie es weiter gehen soll. Schließlich haben wir dank all eurer Hilfe auch noch ein Budget, welches für rund 300 Lebensmittelpakete ausreichen würde (wir halten uns nach wie vor an die vorgeschriebenen Mengen, die das Red Cross und das County vorgegeben haben – 12 kg Maismehl, 7 kg Bohnen und 1 Liter Öl).In den Dörfern gibt es viele Familien, die sehr einfach leben. Da freut man sich über Unterstützung. Allerdings hat man da auch Land und kann selbst anbauen. Diese Bevölkerungsgruppe ist daher von vorneherein nicht in unserem Fokus gewesen. Wir wollten gezielt im Bereich „Tourismus und drum herum“ helfen. Es stellte sich nun also die Frage: das Geld sparen und abwarten, wie sich die Lage entwickelt oder eine letzte Sonderausgabe zu tätigen. 

Dazu haben wir eure Meinung gehört und bei einer Umfrage in den einschlägigen Facebookgruppen haben sich rund 87 % dafür ausgesprochen, unsers bereits erhaltenen Spenden zu sparen und abzuwarten, wie sich die Lage und der Tourismus entwickelt. Dieser enormen Mehrheit folgen wir gerne. Damit es trotzdem transparent bleibt, werden die Spendenlisten bei Bedarf aktualisiert und unser „Sparguthaben“ veröffentlicht. Per heute verfügen wir über rund 480.000 Shilling – das sind rund 300 Lebensmittelpakete.

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